| Startseite | Über uns | Kontakt | Mitglieder |
Aktuelles
Termine Radtouren
Weserradweg
Tourenvorschläge
Berichte
Presseinformation
Fotogalerie
Weser- / Allerfähren
Fahrradnavigation
Fahrrad - Links
Fördermitglieder

© www.adfc-
nienburg.de
Sie sind hier: Startseite / Presseinformation

Webmitteilung vom 11. Januar 2023

Tunnel Verdener Straße - Nadelöhr für den Fahrradverkehr

Über 12000 Kraftfahrzeuge und mehr als 1500 Radfahrerinnen und Radfahrer drängen an Wochentagen pro Tag durch den Tunnel Verdener Straße. Zwei Fahrspuren und ein Schutzstreifen stehen dafür zur Verfügung, weiterhin ein Fußweg, frei für Radfahrer und ein Weg nur für Radfahrende. Ohne Ortskenntnis hört sich das gut an. Wer dort allerdings mit dem Rad unterwegs ist, sieht das anders: Der Schutzstreifen zu schmal und die Fahrbahn im Tunnelbereich mit Rillen, Unebenheiten und Löchern. Wirklich keine Freude dort zu fahren.

Beim vergangenen Themenabend der ADFC klagten Besucher erneut über „die Zustände“ im Tunnelbereich, und davor und danach. Ferner fühle man sich auf dem Rad bedrängt durch enge Überholvorgänge einiger Autofahrer, besonders ab einsetzender Dämmerung. Keine neue Unmutsäußerung für den ADFC. „Wir haben immer wieder auf die schlechte Fahrbahn im Tunnelabschnitt hingewiesen“, so Ulrich Kohlhoff. „Sanierungen habe es leider nicht gegeben.“ Die Beschwerdeführerin beim ADFC-Infoabend möchte aber weiterhin auf dieser Alltagsroute in die Stadt fahren. Mehr als 600 m Umweg mit dem Rad für eine Strecke an der Weser kämen für sie nicht in infrage. Sie wolle meist zügig zum Buchhändler oder zum Arzt.


Zum Foto 1
Engstelle Tunnel Verdener Straße. Ein unerwünschtes Abenteuer für Radfahrende.

Der Tunnel ist die Engstelle der Verdener Straße. Mit der genannten hohen Anzahl an Radfahrerinnen und Radfahrer ist er der Abschnitt mit der höchsten Fahrradverkehrsfrequenz im Stadtgebiet, trotz der unzulänglichen Bedingungen. „Die Verminderung der zulässigen Geschwindigkeit auf 30 km/h hat Entspannung gebracht“, unterstreicht Kohlhoff. „Enge Überholvorgänge bereiten allerdings weiter Probleme.“ Auf Hinweis der Polizeibehörde habe der ADFC sich den neu gestalteten Bahntunnel in Neustadt angesehen. Neben Tempo 30 sei dort im Tunnelbereich das Überholen von einspurigen Fahrzeugen untersagt. Das würde gut angenommen. Radfahrerinnen und Radfahrer könnten den Abschnitt ohne Ängste befahren. ADFC-Mitglieder hätten das Teilstück ausgiebig getestet.
Eine gute Lösung und Verbesserungen am Schutzstreifen würden zu mehr Fahrradfreundlichkeit und damit zu mehr Fahrradverkehr beitragen, meint der Fachverband. Nienburg hätte das bitter nötig. Laut ADFC liegt der Fahrradverkehrsanteil in Nienburg bei knapp 10%, unter Einrechnung von ÖPNV und Fußgängerverkehr gerade einmal bei 7,3%. Die Stadt bestätigt diese Angaben in Verbindung mit dem Bericht zur Impulsberatung der Stadt Nienburg für die Filmeckkreuzung. Bis 2025 möchte Niedersachsen einen Fahrradverkehrsanteil von 20 % erreichen. Nienburg müsste dafür die Anstrengungen für die umweltfreundliche Zweiradvariante mehr als verdoppeln.

Die großen Parteien warten derweil auf den Generalverkehrsplan, der ist aber bisher nicht einmal in Auftrag gegeben. Wesentlich neue Erkenntnisse werden von dem Mobilitätskonzept aber kaum erwartet. Natürlich seien die Knackpunkte bekannt, hieß es dazu von Mitarbeitern der Stadt. Die Beteiligten des ADFC-Infoabends sahen das ähnlich, ebenfalls auch die Teilnehmer des Treffens Oldies for Future, die parallel tagten. Die Oldies hatten sich vom ADFC-Arbeitskreis Verkehr das Konzept für den Fahrradverkehr der Stadt vorstellen lassen.

Für den Tunnel Verdener Straße empfiehlt der ADFC in Anlehnung an die Neustädter Lösung ein Überholverbot für einspurige Fahrzeuge in Südrichtung einzuführen. Eine Einbahnstraßenregelung nach dem Vorschlag der Polizeibehörde trauen wir uns nicht einzufordern, hieß es von ADFC-Seite. Der politische Bereich hätte diese Anregung bereits mehrfach abgelehnt, auf Alternativvorschläge allerdings verzichtet. Vor den Hintergrund des Klimawandels gäbe es für die Verkehrswende in vielen Kommunen gute Ansätze. Nienburg solle sich hier nicht weiter ausschließen.


Zum Foto 2: Bahntunnel Neustadt.


Zum Foto 3:
Ähnlich wie in Neustadt hat die Stadt Meppen über die Huntebrücke als Engstelle eine fahrradfreundliche Lösung geschaffen, auch hier Schutzstreifen, verbunden mit Tempo 30 und Überholverbot für einspurige Fahrzeuge. Test haben auch dort ergeben, dass das Überholverbot vom Kraftfahrzeugverkehr weitgehend respektiert wird.

Foto 1:
Tunnel Verdener Straße. Ein unerwünschtes Abenteuer für Radfahrende.

 

 

 

© ADFC-Nienburg | Kontakt | Impressum