Webmitteilung vom 22. Februar 2023

Ergänzung zur Han. Str.:

Zukünftig wieder Tempo 50

Nienburg, 17.02.2023. In einer Meldung der Presse wurde nun angekündigt, dass auch die Geschwindigkeitsbeschränkung von Tempo 30 wieder zurückgenommen wird. Die Stadt hat uns dies nun bestätigt.

Die Entwicklung ist interessant. Kraftfahrzeuge können wieder 50 km/h fahren, der Fahrradverkehr in Richtung Langendamm muss sich auf dem Fußweg nun mit Schrittgeschwindigkeit begnügen (Beschilderung Fußweg, Radfahrer frei).

Aufgrund der nun günstigeren Bedingungen für den Autoverkehr wird von den Verkehrsexperten mit einer Zunahme des Kraftfahrzeugaufkommens gerechnet. Das schont den Südring, der laut Pressebericht mit Zahlen der Stadtzählung gerade einmal auf 2800 Fahrzeuge pro Tag kommt. (Wir vom ADFC haben etwas andere Werte.) Zum Vergleich, die Hannoversche Straße lag im vergangenen Herbst bei ca. 10.000 Fahrzeugen pro Tag.
Der Südring sollte eigentlich u.a. zur Entspannung auf der Han. Str. beitragen. Nun wird es wieder anders.

Mehr Kraftfahrzeugverkehr bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten werden den Fahrradverkehr auf der Fahrbahn nicht begünstigen. Radfahrerinnen und Radfahrer werden auf den Fußweg (südlich) ausweichen oder regelwidrig linksseitig fahren. Mit Auswirkungen auf das Unfallgeschehen ist zu rechnen. Wir haben gegenüber der Stadt darauf hingewiesen. Bei Unfällen könnte es bei Rechtsstreitigkeit für die Stadt eng werden, weil die Zusammenhänge bekannt sind.

 

Webmitteilung vom 06. Februar 2023

Kein Zweirichtungsradweg an der Hannoverschen Straße ---
Wo bleibt der Radverkehr?

Das Dauerthema Hannoversche Straße ist jetzt erneut im Ausschuss Sicherheit und Ordnung der Stadt Nienburg (7.Feb.). Entschieden ist nun von der Ordnungsbehörde, dass der Fahrradweg auf der Nordseite der Straße nicht für den Fahrradverkehr in beiden Richtungen freigegeben wird.

Die Entscheidung erfolge, so die Vorlage der Verwaltung, in Absprache mit der Polizei. Es hat im Januar dazu ein Ortstermin an der Straße stattgefunden. Beteiligt war auch die Politik, wir vom ADFC nicht. Begründet wird die Entscheidung mit dem Unfallgeschehen. Der Bericht der Unfallkommission, vorgetragen von der PI Nienburg Schaumburg, ist hier sehr eindeutig. Wir hatten bereits mehrfach darüber berichtet.

Wir können der Entscheidung nur zustimmen. Eine Freigabe als Zweirichtungsradweg wäre aus unserer Sicht fahrlässig gewesen.
Zum Thema haben wir nach dieser Entscheidung mehrere Gespräche mit der Ordnungsbehörde, der Polizei und der Fahrradbeauftragten der Stadt geführt.
Für uns steht wieder die Forderung nach Maßnahmen für den Fahrradverkehr (in Richtung Langendamm) auf der Han. Str. im Raum, wie bereits 2016. --- Wo bleibt der Radverkehr?

Mit der Entscheidung der Ordnungsbehörde findet der Radverkehr in Richtung Langendamm wie vor dem Testbetrieb gemäß StVO auf der Fahrbahn statt. Unterstützende Maßnahmen sind dann nicht mehr vorhanden. Der Schutzstreifen wird entfernt. Ergänzend wird der Fahrradfahrer auf dem südlichen Fußweg geduldet. --- Alle Verkehrsteilnehmer sollten diese Regelungen kennen. Bei einigen Autofahrern wird man aber wohl mit intensiven Erziehungsmaßnahmen rechnen müssen. (Wir hupen uns den Weg frei.)

In diesem Zusammenhang haben wir an unterschiedlichen Stellen auf die Vorgabe der StVO bzw. die VwV-StVO hingewiesen. Hier ist sie:
„ Zu § 1 Grundregeln:
Die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) regelt und lenkt den öffentlichen Verkehr. Oberstes Ziel ist dabei die Verkehrssicherheit. Hierbei ist die „Vision Zero“ (keine Verkehrsunfälle mit Todesfolge oder schweren Personenschäden) Grundlage aller verkehrlichen Maßnahmen.“

Fahrradfahrende werden nach unserer Vermutung vermehrt auf den südlichen Fußweg (Radfahrer frei) ausweichen. Aus unserer Sicht wird das zu einem höherem Unfallgeschehen führen, Untersuchungen der Unfallversicherer unterstreichen das. Die Daten sind eindeutig, die des Berichtes der Polizeiinspektion Nienburg Schaumburg ebenfalls. --- Abhilfemaßnahmen wären einfach umsetzbar, wenn die Ablehner der Politik über ihren Schatten springen würden.